Wie sein Großvater Babar mochte Akbar es inkognito durch die Straßen zu streifen. Er tat dies um allein zu sein. An seinem Hof war er stets von Menschen umgeben und hatte nie seinen Frieden. Aber wenn er draußen unter seinen Untertanen umherging, war er ganz allein.
Eines Tages, erblickte er während er spazieren ging, eine alte Dame, die einen Dolch hielt. Er trat an sie heran und fragte: „Was tun sie mit einem Dolch? Lassen Sie mich sehen, wie er aussieht und wie scharf er ist.“
Die alte Dame reichte Akbar den Dolch und er hielt ihn für einige Sekunden. „Was für eine Schande“, sagte die Dame. „Wären Sie der Kaiser gewesen, hätte sich dieser metallene Dolch in einen goldenen Dolch verwandelt. Nun ist es gewöhnliches Metall, aber ich hatte einen Traum, dass wenn der Kaiser selbst es anfasst, es sich definitiv in Gold umwandeln wird. Ich habe darauf gewartet und gewartet, dass der Kaiser auftaucht. Ich weiss, dass er von Zeit zu Zeit gerne außerhalb des Palastes umhergeht. Ich bete zu Allah, dass er er möge auf diesem Weg kommen wird. Seit Jahren bin ich hier gewesen und habe auf der Strasse auf Akbar gewartet. Ich bin so traurig, dass ich immer noch nicht durch seine Anwesenheit gesegnet worden bin.“
Am nächsten Tag berief Akbar die alte Dame zum Hof ein. Nun trug er seine Gewänder und seine Krone. Er sagte: „Hier ist Akbar. Er hat nicht die Fähigkeit einen metallenen Dolch in einen goldenen zu verwandeln, aber er hat die Fähigkeit dein Leben auf immer zu verändern. Wieviel Geld willst du?“
Die alte Dame war überwältigt. Sie konnte ihren Augen nicht trauen, sie konnte ihren Ohren nicht trauen. Sie nahm all ihren Mut zusammen und sagte dem Kaiser, dass sie eine bestimmte Summe Geld wollte. Aber Akbar gab ihr viel, viel mehr und sagte: „Ich habe nicht die Fähigkeit, Metall in Gold zu verwandeln, aber ich habe eine andere Fähigkeit.“
So wurde die alte Dame durch Akbar den Großen extrem reich.
Aus dem Buch: The Moghul Emperors, Sri Chinmoy, Agni Press, 2001